Bauen

Bauarbeiten im Obergeschoss – Ein Zwischenbericht

Seit März nun sind wir am Werkeln um das Obergeschoss erneuern. Ziel: Zunächst neue Elektro- und Netzwerkkabel verlegen, da wo noch nicht vorhanden neue Heizkörper einbauen, sowie die zwei bisherigen Küchen zu Bad und Küche umbauen. Diejenigen die schon mal gebaut haben, kennen das vielleicht: Am Anfang stellt man sich alles viel viel einfacher und schneller vor, doch im Laufe des Bauprozesses kommt dann die ein oder andere Überraschung oder dieses oder jenes unbedachte Detail hinzu und alles braucht erheblich länger und man lernt eine Menge dazu… 😉

So ergeht es uns zur Zeit mit der neuen Elektroinstallation. Unsere Ursprüngliche Annahme war, wir befreien die Wände von den alten Tapeten, holen die alten Kabel raus, tun neue rein, da wo nötig schlitzen wir ein paar neue Kanäle, Schlitze verputzen, neue Tapete oder Innenputz rauf und fertig ist die Laube, so zumindest die Idee… Doch dann kam alles ganz anders und zwischenzeitlich sah es eine Innenwand so aus:

Und das kam so: Unter den Tapetenschichten fanden wir Lehmverputzte Wände vor, teilweise geflickt mit mit Zement- und anderen Putzflächen. Der Putz stellte sich jedoch zum Teil als sehr lose und bröckelig heraus und musste an diesen Stellen runter. Einige Helfileins meinten es zum Teil sehr gut, waren etwas übergründlich und schlugen stellenweise mehr Putz ab als nötig. Man lernt halt mit der Erfahrung 🙂 Als eine Wand vom Putz befreit war stellte sich heraus, dass die Lehmziegel, die mit Lehm verfugt waren, auch nur noch sehr lose aufeinander liegen, und so haben wir auf Rat unseres Lehmbauers eine Wand neu gemauert. Doch auch an einigen anderen Stellen, war die Innenmauer so locker, dass uns die Ziegel regelrecht entgegen fielen. Der ganze Mehraufwand hat aber auch einen positiven Nebeneffekt: So haben uns die bröckelnden Wände die Möglichkeit eröffnet die über 100 Jahre alte Bauweise unseres Hauses kennenzulernen und uns selbst darin zu üben. Zum anderen regten sie uns zu kreativen Gestaltungsideen an. In einigen Räumen haben wir die Deckenbalken freigelegt und eine Zimmerzwischenwand hat jetzt ein „Fenster“ und eine fancy Regalfunktion.

Zimmerzwischenwand mit freigelegten Fachwerk
Freigelegte Zimmerzwischenwand. Statt wieder zu zumauern hat sie nun ein Fenster und ein Teil wurde zum Regal umfunktioniert.

Inzwischen sind wir dabei die neuen Kabel zu verlegen, sowie die Wände wieder aufzubauen und Löscher zu stopfen. Für den Lehmbau hatten wir für einige Tage tatkräftige Unterstützung vom Baukollektiv „Linke Winkel“. Ihr Werk könnt ihr in den folgenden Bildern bewundern, eine der Wände ist schon fertig und sieht sehr schön aus! Vielen Dank dafür  🙂

Lehm anrühren
Kollektivist@s vom Baukollektiv „Linke Winkel“ beim verputzen der Dachschräge.
fertig verputzte Lehmwand

Und hier noch ein paar weitere Fotos von den Bauarbeiten:

Baustellenvorbereitung: Abhängen der Treppe mit Folie damit sich der Baustellenstaub nicht im ganzen Haus verbreitet.
Auf der Baustelle gibt es eine Menge Staub.
Holzpanelen im Flur werden entfernt.
Abbau der Flurzwischenwand, die die Etage in zwei Bereiche teilt.

Alte Tapeten

Alte Tapeten verschiedener Generationen.

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Tapetenreste am Boden. Ende der 50er wurde das Zimmer mal mit Zeitungen tapeziert.

Bröckelnder Putz und Wände

Lose Ziegel werden Stück für Stück heruntergenommen.
Loser Oberputz an der Deckenschräge.
Loch in der Flurwand (dahinter befindet sich der Kaminschacht) nachdem beim losen Putz abtragen einige Ziegel aus dem Gefach gefallen sind.
Zeitungsartikel mit Nazipropaganda aus dem Jahr 1935, wurde benutzt um ein Loch am Mauerrand auszustopfen.

Ausbau von Gaszimmerofen-Abluftrohr

Gaszimmerofenabluftrohr vor dem Ausbau.

Abluftlocht vom Gaszimmerofen wird zugemauert.

Wiederaufbau

Anbringen von Schilfrohr als damit der Putz auf dem Holzuntergrund halt findet.
Verlegung der ersten Strom- und Internetleitungen

Die Innenwand zwischen zwei Zimmer wird neu gemauert.
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